München TA und Fulda SP – 2 Stempel, die auch nachträglich abgeschlagen wurden

Auch wenn ein Stempelabschlag von einem echten Stempelgerät stammt, liegt eine Fälschung vor, wenn das Stempelgerät nach

der Ausserkursetzung der gestempelten Postwertzeichen zu deren Entwertung benutzt wurde.

Man muss es nur erkennen.

Das ist das Problem und nicht zu verwechseln mit den Gefälligkeitsstempeln, die im Zeitraum der Gültigkeit der Postwertzeichen aus

Gefälligkeit in grosser Menge abgeschlagen wurden.

Nachfolgend stelle ich zwei Beispiele vor, bei denen durch den BPP-Prüfer keine Echtheit garantiert werden kann, da der Zeitpunkt des Stempelabschlages nicht prüfbar ist.

Abb. 1 und 2: 53 II mit Stempel München TA und IV/I mit Stempel Fulda SP

Neue Erkenntnisse können die Beurteilung bzw. Bewertung eines Sachverhaltes oder auch die Bewertung eines Gegenstandes ändern.

Das ist so in normalen Lebenssituationen, aber auch in der Wissenschaft und selbstverständlich auch in der Philatelie.

Nachfolgend stelle ich 2 Marken vor, die als echt signiert wurden.

Abb. 3, 4: Stempel München TA (vergrößert) und  Stempel Fulda SP (vergrößert)                                                                                           

Auf einer Auktionsplattform sind mir im besonderen komplette Sätze der Ziffernserie (52 – 68 und I - IX) mit dem Stempel „München TA“ aufgefallen, natürlich ohne Hinweis auf die Problematik der Stempel als echt angeboten.

Marken, Posthörnchenaufdrucke, Prüfsignum und Stempel sind echt.

Gut erkennbar sind die „verschobenen Posthörnchen“ auf der 8 Pfennig mit Netzaufdruck.

Aber der Stempel wurde auch nach Kursgültigkeit der Marken nichtamtlich verwendet.

Obwohl hinsichtlich der Sammelwürdigkeit sicherlich unterschiedliche Meinungen bestehen werden, liegt unbeachtet dessen aus philatelistischer Sicht eine Fälschung bzw. Verfälschung durch nachträgliche Abstempelung vor.

Eine Gegenüberstellung der unterschiedlichen Erhaltungen anhand der Michelbewertungen 2016 (billigste Farbe) zeigen die sich durch die Verfälschungen ergebenden Aufschläge: