Bereits während des noch nicht beendeten 2. Weltkrieges wurde im Londoner Abkommen vom 14.11.1944 eine Dreiteilung Deutschlands, in den Grenzen vom 31.12.1937, und von Berlin beschlossen.
Eine Ergänzung und Erweiterung auf 4 Besetzungszonen und auf 4 Sektoren in Berlin erfolgte nach Kriegsende am 1.5.1945 durch den Beitritt Frankreichs.
Die Oberbefehlshaber der vier verbündeten Armeen trafen sich am 5. Juni 1945 in Berlin. Es wurden drei Dokumente bekanntgegeben: "Erklärung in Anbetracht der Niederlage Deutschlands", "Feststellung über die Besatzungszonen" und "Feststellung über das Kontrollverfahren". Der britische Feldmarschall Bernard L. Montgomery (l.), US-General Dwight D. Eisenhower (2.v.l.) und der französische General Jean de Lattre de Tassigny (r.) beim Marschall der Sowjetunion Georgi K. Shukow in Berlin-Wendenschloß.
Bundesarchiv, Bild 183-14059-0018 / CC-BY-SA
Nach Kriegsende wurden spezifische Vereinbarungen im Potsdamer Abkommen vom 2. August 1945 festgelegt.
Die im Potsdamer Abkommen vereinbarten Grundsätze waren Arbeitsgrundlage für den Alliierten Kontrollrat.
Der Alliierte Kontrollrat wurde von den Besatzungsmächten als oberste Besatzungsbehörde eingesetzt und übte für alle das ganze Territorium betreffenden Fragen die höchste Regierungsgewalt aus.
Die Alliierte Kommentatur, als das entsprechende Gremium für die in 4 Sektoren aufgeteilte Stadt Berlin , war dem Alliierten Kontrollrat unterstellt.
Am 20. März 1948 trat die UDSSR aus dem Alliierten Kontrollrat aus. Sie warf den westlichen Alliierten den Bruch des Potsdamer Abkommens vor, da diese beabsichtigten, in ihren Besatzungszonen die Gründung eines Staates vorzubereiten.
Die politischeSituation verschärfte sich zusehens.
Als Reaktion auf die Währungsreform in den 3 westlichen Besatzungszonen erfolgte vom 24. Juni 1948 bis 12. Mai 1949 eine Blockade des gesamten Eisenbahnverkehrs zwischen Westberlin und den westlichen Zonen.
Eine Versorgung mit allen notwendigen Gütern konnte nur noch auf dem Luftweg erfolgen, der bekannten Luftbrücke.
Luftbrücke- Flughafen Frankfurt am Main am 26. Juli 1949, Transportgüter (Glasflaschen, Gasflaschen, Kisten), dahinter amerikanische Flugzeuge DC-3
Bundesarchiv, Bild 146-1985-064-04A / CC-BY-SA
Der nachfolgende Briefinhalt vermittelt beispielhaft die damalige Situation in den Westsektoren Berlins:
Briefinhalt (Auszüge):
"Lieber Konrad,
.....Natürlich ist es sehr schade, dass die Enkelkinder unter diesen Umständen nicht zu Euch kommen können......Nach einer Haushaltshilfe sehnen wir uns wohl beide, aber so lange ich sie nicht ernähren kann u. das Stehlen so zur Gewohnheit geworden ist, Lohn 100.- M. u. freie Kassen, muss ich leider auf diesen Luxus verzichten......Nach der Währungsreform ist alles beim Alten geblieben. Die Preise sind noch genau so hoch wie früher. Ernährungsmässig geht es uns keineswegs besser. Es gibt keine Kartoffeln, wenig Gemüse u. Obst war schon immer eine Kostbarkeit. Alles ist sehr teuer. Wir werden immer ärmer, denn alle Gold, Silber, Schmuck=, überhaupt alle Wertsachen u. nun auch noch alles Geld, sind wir in den letzten Jahren los geworden. Das Sparen war verkehrt, das haben wir jetzt gesehen. Otto verdient nur Ostgeld, wir wohnen im englischen Sektor u. es wird fast überall nur Westgeld verlangt. Das ist sehr übel für uns. Auf Westmark kann man sehr schöne Sachen kaufen, alle Waren, die aus dem Westen bezogen werden, müssen mit Westgeld bezahlt werden. Zwei Währungen in einer Stadt sind sehr unangenehm. Der jetzige Zustand ist trostlos. Wir sind ja froh,dass der Eiserne Vorhang - das Schreckgespenst - noch nicht gefallen ist. Aber wie mag es auf die Dauer weiter gehen? Heute weiss kein Berliner, ob er noch im letzten oder schon wieder in einem neuen Krieg lebt. Es ist sehr ehrenvoll im Brennpunkt des Interesses zu stehen, aber wir wünschen uns nicht diese ständige Unruhe. Elektr. Strom haben wir täglich 5 Stunden. Ich schreibe bei Petroleumlicht, auch daran wird man sich gewöhnen. Gas dürfen wir nur 11 1/2 cbm in 31 Tagen verbrauchen. Holz u. Kohl(e) sind nicht zugeteilt worden. Oft weiss ich wirklich nicht, wie ich kochen soll. Das Leben wird immer mehr erschwert......Bei Euch muss es doch jetzt mächtig aufwärts gehen.Man hört die fantastichsten Schilderungen von der Ernährung u. den Auslagen in den Schaufenstern. Auf jeden Fall ist alles sehr viel billiger wie hier. Eier können wir nicht bekommen. Die Blockade von Berlin ist daran schuld u. und es wird noch sehr lange nicht anders werden......Meine Schilddrüsenoperation unterbleibt, solange unsere Zukunft so ungewiss ist......Ludwig hat am 30.6.48 das Abitur mit "gut" bestanden u. kämpft jetzt um die Zulassung zur Technischen Universität. Die praktische Arbeit kommt jetzt erst später in Frage, weil viele Betriebe nicht arbeiten können......
Grüsse von Otto, Ludwig und Deiner Lilli"
Eine Verbesserung der aufgrund der Blockade enstandene schlechte Versorgungssituation konnte auch nicht durch Reisen in einer der 3 Westzonen verbessert werden.
Bereits seit 1946 war es für Bürger in Westberlin nur schwer möglich in die Westzonen zu reisen.
Am 30. Juni 1946 erfolgte auf Wunsch der Sowjetischen Militäradministration die Sperrung der Grenze zwischen der SBZ und den 3 westlichen Besatzungszonen .
Vom Alliierten Kontrollrat wurde ein besonderer Ausweis, der Interzonenpass, eingeführt. Dieser musste von den Bürgern beantragt werden, wenn sie im besetzten Deutschland reisen wollten.
Der Interzonenpass wurde aber nur eingeschränkt ausgestellt.
Interzonenpass, ausgestellt von der zuständigen Amerikanischen Militär-Behörde in Berlin für eine Dienstreise nach Murg/Baden in die Französische Zone. - Ein- und Ausreisevermerke über den Grenzübergang Obersuhl und Aufenthaltsvermerke von Murg/Baden
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