Die Überdruckmarken waren bis einschließlich 19.09.1948 frankaturgültig.
Ursprünglich war allerdings als Letzttag der Verwendungsmöglichkeit aller Provisorien der 12.9.1948 vorgesehen.
Somit ergibt sich ein möglicher Verwendungszeitraum vom 21.06.1948 bis 19.09.1948.
Dieser Zeitraum ist bei Betrachtung der Portostufen zu teilen, da zum 1.9.1948 eine Tarifänderung erfolgte, die allerdings nur für die Bizone Geltung hatte.
Die in der Bizone ab 1.9.1948 geltenden, in der Regel verminderten Postgebühren, galten in den Westsektoren von Berlin erst ab dem 1.6.1949.
(294)Portogerechter Fernbrief Inland von Berlin-Schöneberg (Amerikanischer Sektor) nach Marne in Holstein als MiF, gestempelt "Berlin-Schöneberg 14.9.48" - 24 Pfennig Fernbrief Inland bis 20 g
Betrachtung der Portostufen in der Bizone:
- Zeitraum 1 vom 21.6.48 bis 31.8.48 in der Bizone (72-Tage-Zeitraum)
Portogerechter R-Brief Inland nach Ludwigsburg als MiF - gestempelt "Stuttgart aa 21.6.1948 -18" (Ersttag) - 24 Pfennig Brief Inland bis 20 g und 60 Pfennig Einschreiben
(331)Portogerechter R-Brief Inland nach München - Aufgabestempel vom Ersttag "Nabburg a 21.6.48. - 15" - Einschreibestempel jedoch von "Winklarn" - 24 Pfennig Brief Inland bis 20 g und 60 Pfennig Einschreiben
(164)Portogerechter Fernbrief Inland nach Köln - gestempelt "Honnef (Rhld)31.8.48" am Letzttag der 1. Portoperiode - 24 Pfennig Brief Inland bis 20 g
(132)Portorichtig frankierter Fernbrief Inland der 2. Gewichtsstufe nach Hof/Saale - Aufgabestempel "Selbitz (Oberfr) 31.8.48-18" - 48 Pfennig Brief Inland bis 250 g
(34)Portogerechter Brief Ausland nach Wales bis 20 g als EF - gestempelt "(13 b) München 8 ae 02.8.1948 - 18" - 50 Pfennig Brief Ausland bis 20 g
Portogerechter R-Brief Inland nach Herford als MiF, gestempelt "Kiel 4a 31.8.1948 14-15" (Letzttag der 1. Portoperiode) - rückseitig Ankunftsstempel Herford 1.9.48 11-12
Portogerechte Karte Inland Inland nach München, gestempelt "Miesbach a 31.8.1948 - 9" (Letzttag der 1. Portoperiode) -
Portogerechter Fernbrief Inland nach Grenzach, gestempelt "Hamburg 1e 31.8.48-18" am Letzttag der 1. Portoperiode - 24 Pfennig Brief Inland bis 20 g
(300)Portogerechter Fernbrief Inland - gestempelt "(22 a) Düsseldorf 1 31.8.48-12 Deutsches Rotes Kreuz " vom Letzttag der 1. Portoperiode - 24 Pfennig Brief Inland bis 20 g
(306)Portogerechter Fernbrief Inland - gestempelt "Bethel (Bielefeld c 31.8.48 " vom Letzttag der 1. Portoperiode - 24 Pfennig Brief Inland bis 20 g
- Zeitraum 2 in der Bizone vom 1.9.48 bis 19.9.48 (19-Tage-Zeitraum)
Bei diesem Zeitraum ist zu beachten, dass die Portosenkungen in
- der Französischen Zone verspätet am 4.10.1948 und
- in West-Berlin erst ab 1.6.1949 (Inland) bzw. 7.7.49 (Ausland)
in Kraft trat.
(35)Portogerechter Brief Ausland nach Wales bis 20 g als EF, gestempelt 13.9.1948
(32)Portogerechter Brief Inland bis 20 g als EF, gestempelt 01.9.1948 (Ersttag der 2. Portoperiode)
(131)Portorichtig frankierter Fernbrief Inland bis 20 g - Aufgabestempel "(17 a) Tauberbischofsheim d 01.9.48. - 8" - 24 Brief Iniland bis 20 g
(297)Portogerechter Brief Inland der 2. Gewichtsstufe vom Ersttag der 2. Portoperiode - gestempelt "Stuttgart - Bad Cannstatt c -1.9.48." - 40 Pfennig Fernbrief Inland 20 bis bis 250 g
Portogerechter Ortsbrief der 2. Gewichtsstufe, gestempelt "Siegen 01.9.1948" am Ersttag der 2. Portoperiode
(245)Portogerechte Postkarte nach Berlin-Spandau - gestempelt "München 25 1.9.1948. - 10" am Ersttag der 2. Portoperiode - 10 Pfennig Postkarte Inland
R-Brief der 2. Gewichtsstufe, vermutlich noch am 31.8.48 zum Tarif der 1. Portoperiode freigemacht - gestempelt "Jork (Bz. Hamburg) 01.9.1948 3-4N" in der Nacht des Ersttages der 2. Portoperiode - 48 Pfennig für Brief 20 bis 250 g und 60 Pfennig Einschreiben
Portogerechter Brief Inland als MiF nach Berlin mit Luftpost wegen der Berlin-Blockade, gestempelt 19.9.1948 (Letzttag)
20 Pfennig Brief bis 20 g und 5 Pfennig Lufpostzuschlag
Portogerechter R-Brief Inland als MiF nach Stuttgart, gestempelt 19.9.1948 (Letzttag) - 20 Pfennig Brief bis 20 g und 40 Pfennig Einschreiben - Rückseitig AK-Stempel Stuttgart-Zuffenhausen b 21.9.48
Nach dem 19.9.1948 verwendete Provisorien wurden beanstandet.
Zu spät - Mit dem alten Tarif von 24 Pf für Fernbrief Inland bis 20 g freigemachter Beleg - gestempelt "Wilhelmshaven 1 aa 29.9.48-21" - mit 1,5-facher Nachgebühr des neuen Tarifes (20 Pfennig) beanstandet
Weitere Beispiele von beanstandeten Belegen befinden sich auf der Seite
Die Portostufen im Gültigkeitszeitraum/Nachgebühren dieser Homepage.
Vereinzelt sind auch Stempelungen des 20.9.48 anzutreffen, wie der nachfolgend abgebildete Beleg zeigt.
(200)Der mit 20 Pfennig für Brief Inland bis 20 g portorichtig freigemachte Beleg dürfte bedarfsverwendet worden sein, lief unbeanstandet von Düsseldorf nach Willich und wurde mit einem Rollstempel "(22a) Düsseldorf 1 b 20.9.48-12" entwertet.
Inwieweit der Brief am 19.9.48 oder gar am 20.9.48 aufgegeben wurde oder über Briefkasten lief und warum er erst am 20.9. gestempelt wurde entzieht sich meiner Kenntnis.
In Anbetracht der bevorstehenden Ungültigkeit der Provisorien, ursprünglich zum 12.9.1948 und endgültig zum 19.9.1948, wurden die vorhandenen Marken häufig nicht portogerecht aufgebraucht.
Man mag unterschiedlicher Meinung sein, aber für mich sind diese überfrankierten Belege nahezu ohne Abschläge zu bewerten, wenn
- unstrittig Bedarfsverwendung vorliegt,
- der Aufgabestempel in Zeitnähe zum 12.9. bzw.19.9.1948 abgeschlagen wurde und
- bei Mehrfach-bzw. Mischfrankatur durch Fehlen einer der verklebten Marke eine Unterfrankierung vorliegen würde.
(108)Mit 30 Pfennig überfrankierter Fernbrief Inland bis 20 g als EF mit Aufgabestempel "(16) Wetzlar k 6.9.48" nach Bielefeld - Bis 31.8.1948 betrug die Postgebühr für einen Auslandsbrief bis 20 g = 50 Pfennig - Der Absender dieses Briefes war ein Herr Gerstman Dolek aus dem DP-Camp in Wetzlar -
Die DP-Lager wurden eingerichtet, um die sogenannten Displaced Persons vorübergehend unterzubringen. Hierbei handelte es sich überwiegend um Personen, die sich als ehemalige meist ausländische KZ-Insassen oder Zwangsarbeiter in den 3 westlichen Zonen Deutschlands befanden.
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